Pentateuch – Die fünf Bücher Mose
Die fünf Bücher Mose – ein Gesamtwerk
Die fünf Bücher Mose gehören zusammen und daher fassen wir hier die grundsätzlichen Anmerkungen zu allen fünf Büchern zusammen.
Bezeichnungen
Diese fünf Bücher werden in der hebräischen Bibel (Tanach) als Torah (Belehrung, Gebot, Weisung) bezeichnet. Die einzelnen Bücher werden im Hebräischen nach den ersten Wörtern des jeweiligen Buches bezeichnet. Aus der griechischen Übersetzung stammt die auch im Deutschen geläufige Bezeichnung Pentateuch (5-Rollen-Buch) und die Bennenung der einzelnen Bücher nach ihren zentralen Themen. Dies wurde auch in der lateinischen Übersetzung entsprechend übernommen.
Hebräisch | Herleitung | Latein | Themen | |
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1. Buch Mose | Bereschit | „Im Anfang schuf…“ | Genesis | Ursprung/ Schöfung |
2. Buch Mose | Schemot | „Dies sind die Namen der Israeliten…“ | Exodus | Auszug |
3. Buch Mose | Wajikra | „Und es rief JHWE den Mose…“ | Leviticus | Levitische Gesetzgebung |
4. Buch Mose | Bemidbar | „Und es redete JHWE in der Wüste…“ | Numeri | Zahlen der Israeliten |
5. Buch Mose | Devarim | „Das sind die Worte Moses zu den Israeliten…“ | Deuteronomium | zweites Gesetz |
Zum Autor
Die jüdische Tradition geht davon aus, dass die vollständige Tora (alle fünf Bücher Mose) von Mose auf Anweisung Gottes niedergeschrieben wurde. In der christlichen Tradition wird ebenfalls die Autorenschaft Moses infolge einer direkten Offenbarung Gottes an ihn angenommen. Als Begründung dafür wird auch angeführt, dass das 5. Buch Mose entsprechend eingeleitet wird: „Folgende Worte sprach Mose zu dem ganzen Volk…“ Besonders auf das 5. Buch Mose wird auch in späteren Schriften (Josua, Chroniken, Evangelien) als das „Gesetz Moses“ zurückgegriffen. Mose war natürlich als Augenzeuge beim Auszug aus Ägypten und bei der Wüstenwanderung dabei. Er hatte eine gute Ausbildung am ägyptischen Königshof genossen und damit Zugang zum gesammelten Geschichtswissen dieser Zeit. Mose war der Führer des Volker Israels und er hatte eine außergewöhnlich direkte Beziehung zu Jahwe.
Die letzten Abschitte im 5. Buch Moses über Moses Tod und Beerdigung, werden Mose in der Regel nicht zugeschrieben. Der Erzählstil fördert nicht die Vermutung, Mose könnte als Prophet über seinen eigenen Tod und Begräbnis geschrieben haben. Als wahrscheinlicher wird angenommen, dass Josua diesen Bericht später hinzugefügt hat. Diese Ansicht vertritt auch der jüdische Talmud.
Die Autorenschaft Moses ist allerdings sehr umstritten und „ein allgemein akzeptiertes Modell ist gegenwärtig nicht in Sicht“ (so zu lesen auf bibelwissenschaft.de).
Die Kritik an der alleinigen Verfasserschaft Moses gründen sich auf mehrere Beobachtungen:
- Es gibt zwei verschiedene Berichte über die Schöpfung (1. Mose 1 und 1. Mose 2).
- Es gibt Unterschiede in der Verwendung der Gottesnamen (Jahwe, Elohim).
- Es gibt Unterschiede im Sprachgebrauch und im Erzählstil (kein Ich-Erzähler, Unterscheidung der Zeit Moses und der Zeit des Erzählers).
- Es gibt verschiedene Bezeichnungen für den Berg Gottes (Sinai/ Horeb).
- Bei den Berichten über die Sintflut und über die Plagen in Ägypten wurden offenbar jeweils zwei ähnliche Berichte über das gleiche Ereignis zusammengesetzt.
Daher gibt es verschiedene Hypothesen, die alle von mehr als einem Verfasser ausgehen. Eine Übersicht der bibelwissenschaftlichen Diskussion findet sich auf Bibelwissenschaft.de oder auch auf Wikipedia. Dass man von vielen verschiedenen Autoren ausgehen muss, die man aufgrund der Textstrukturen in fünf Autorengruppen unterteilen kann, argumentiert bibel-verse.de.
Wer sich damit näher auseinandersetzen möchte, findet bestimmt reichlich Material.
Datierung
Unweigerlich kommt man zu unterschiedlichen Datierungen, je nachdem, welche Autorenschaft man für wahrscheinlich hält.
Ist Mose der Verfasser, dann dürfte er die 5 Bücher Mose zwischen 1450 und 1400 v. Chr. geschrieben haben. Geht man von verschiedenen Quellen und diversen Überarbeitungen aus, dann könnten die Texte zwar alte Überlieferungen verarbeitet haben, aber selbst erst zur Zeit der israelitischen Könige entstanden sein (ca. 1000 v. Chr.).
Kritiker der Verfasserschaft Moses führen auch inhaltliche Anachronismen vor allem im 1. Buch Mose an, wie z.B. Kamele (ab etwa 1200 v. Chr. domestiziert), Handelskarawanen (nachweislich erwähnt erst ab 700 v. Chr.) oder einen Bezug auf die israelitischen Könige (erst ab ca. 1000 v. Chr.).
Die Tora in ihrer jetzigen Form ist wohl zur Zeit Esras, ca. 400 v. Chr. vollständig verschriftlicht worden. Ab etwa 250 v. Chr. gab es erste Übersetzungen ins Griechische (Septuaginta) und Aramäische (Targume).
Adressat/ Ziel
Die fünf Bücher Mose wurden für das Volk Israel niedergeschrieben und als Gesetzbuch verstanden. Darüber hinaus zeigen die Bücher zeitlose Wahrheiten auf, darüber wie Gott mit den Menschen umgeht und wie er seine Verheißungen wahr macht.